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Privates Projekt "Frankfurt"

Weichen, Entscheidungen und Entwicklungen – die Herausforderung beginnt

Und schon wieder ist es ein Sonntag, an dem ich vor dem noch leeren Fenster zur Artikelbearbeitung in WordPress sitze und mir Gedanken mache, wie ich die aktuelle Zeit niederschreiben kann.

Irgendwie erfüllt das Blog für mich gerade mehrere Funktionen und Aufgaben:

  • Es ist die Möglichkeit, meinen Freunden und Bekannten zu berichten, was sich so gerade bei mir entwickelt – und was mich gerade zu einem „Wenig-Melder“ macht, weil es einfach sehr viel ist.
  • Es ist eine Möglichkeit, den Entscheidungsdruck, unter dem ich gerade stehe, ein wenig abzubauen, indem ich meine Gedanken mit Euch teile und Euch zum Feedback einlade.
  • Es ist eine Möglichkeit zur Selbstreflektion indem ich alles einfach mal gesammelt und geordnet in einen Text bringe und es mir selbst noch einmal von außen anschauen und beurteilen kann.


Die letzten beiden Wochen waren vor allem durch zwei Dinge geprägt: Entscheidungsvorbereitungen und anschließendes Fällen der Entscheidungen und deren Umsetzung.

Das Auto

Die Entscheidung über mein künftiges Auto war ja in groben Zügen bereits gefällt, inzwischen habe ich sie dann auch zu einem Abschluss gebracht und die Bestellung verbindlich auf den Weg gebracht, nachdem ich nun auch entschieden habe, welche Extras ich mir bei dem guten Stück leisten will – nun heißt es dann nur noch: Warten bis mein BMW 325D in tiefseeblau-metallic im Februar geliefert wird.

Ich freu mich, dass ich mich dazu entschieden habe, an der Stelle auch mal ein wenig unvernünftig zu sein und so die Möglichkeit habe, in den nächsten drei Jahren mein neues Umfeld auf eine sehr angenehme Art und Weise zu erkunden. Manchmal muss man auch einfach mal Spaß haben dürfen.

Die Wohnung

Die Entscheidung mit der größten Tragweite für die nächsten Jahre ist aber mit Sicherheit nicht die Auto-Frage gewesen, sie dreht sich viel mehr um mein neues Heim, dass ich Anfang 2011 in Frankfurt beziehen werde.

Um den ersten Teil dieses Entscheidungs-Problem hatte ich mich ja eigentlich schon in den letzten Wochen gekümmert, indem ich mir Bezirke in Frankfurt angeschaut habe, die ich mir zum Wohnen gut vorstellen konnte: Die Favoriten waren da eindeutig Bockenheim (wegen der Leipziger Straße) und Bornheim (wegen der Berger Straße) gewesen. Beide Bezirke bieten wunderbare Gelegenheiten zum Weggehen, was man ja auch ein wenig im Hinterkopf haben sollte, oder?

Vor diesem Hintergrund habe ich dann auch meine ersten Suchen in Immoscout auf diese beiden Bezirke beschränkt. Im Ergebnis waren die Wohnungen, die mir dort gefallen haben, einfach entweder nicht bezahlbar (ich bin nicht bereit 1.300 Euro warm für eine Wohnung auszugeben und dann nur noch für die Miete arbeiten zu gehen!) oder sie waren deutlich kleiner als meine alte Wohnung. Auch wenn ich vorhabe, beim Umzug mich von einer Menge altem Ballast zu trennen, so hätte ich doch gerne auch weiterhin den Komfort einer großen Wohnung, wo ich Arbeitszimmer, schlafen und leben eindeutig voneinander treffen kann und wo ich auch noch meinem Hobby – der Photofraphie – weiter nachgehen kann.

Nach diesen ersten Erfahrungen habe ich dann meine Suche auch auf andere Bezirke Frankfurts ausgeweitet und habe dabei drei Objekte gefunden, die ich mir zumindest mal anschauen wollte:

  • Eine Dachgeschoss-Wohnung in Preungesheim – bei ihr war ich aber erst einmal skeptisch, da die vielen Schrägen schon problematisch sind, wenn es darum geht Bücher- und Büroschränke unterzubringen.
  • Ein 3,5-Zimmer-Wohnung in Bornheim – auch wenn sie in einem Hochhaus lag, sahen die Bilder interessant aus.
  • Eine große 3-Zimmer-Wohnung in der City-West mit einem ungewöhnlichen und spannenden Grundriss – auch wenn mich die Lage erst einmal wenig begeisterte.

Eigentlich wollte ich ja eine Wohnung mit Balkon haben – schließlich habe ich immer noch vor, dass die neue Wohnung „rauchfrei“ bleibt und da wäre ein Balkon erst einmal eine deutliche Erleichterung für mich, aber von den ausgesuchten Objekten hatte nur die Bornheimer Wohnung einen…

Ich entschied mich, zuerst einen Blick in die Dachgeschoss-Wohnung zu werfen. Die Bilder auf Immoscout sahen schon interessant aus. Als Amateur-Photograph weiss ich, wie sehr Weitwinkelaufnahme die Darstellung dabei verzerren können. Ich wollte für mich herausfinden, ob ich mich in ein Dachgeschoss verlieben kann, mit allen dranhängenden Konsequenzen. Diese Besichtigung sollte am Morgen stattfinden. Für den Abend desselben Tages stand dann die Bornheimer Wohnung auf dem Programm, bevor dann am Folgeabend die Wohnung in der City-West (und noch andere Wohnungen desselben Maklers) auf dem Programm standen.

Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, war die Entscheidung eigentlich schon nach wenigen Minuten in der Dachgeschoss-Wohnung gefallen. Der Teil von Preungesheim, wo sie liegt, macht zwar definitiv nichts her, aber sie liegt schön ruhig nach hinten versetzt auf dem Grundstück. Mit der U-Bahn braucht man auch nur eine gute Viertelstunde zur Konstabler Wache, von wo ich schnell zur Arbeit und zur Berger bzw. Leipziger Straße komme. Ein Nachtbus fährt auch in die Nähe (von dem brauche ich keine 10 Minuten zu Fuss nach Hause). Die Anbindung stimmte also schon mal. Von außen machte das Haus nicht wirklich was her. Ein typischer langweiliger Bau aus den 80ern des letzten Jahrtausends – aber ganz ehrlich, mir ist das egal, mir muss es IN den eigenen vier Wänden gefallen.

Und genau das tat es. Ein wunderbar großes Wohnzimmer, das später dann auch als kleines Photostudio fungieren wird, ein schönes Dachstudio, das man über eine Treppe erreicht und das mein Arbeitszimmer aufnehmen wird. Dazu kommt ein schönes kleines Zimmer, in dem ich meinem Traum einer kleinen Bibliothek verwirklichen werde, und ein schönes Schlafzimmer mit Dachschräge auf der einen Seite. Die Küche ist zum Wohnzimmer hin halb offen (1m hohe Trennwand), stellt aber durch die geringen Maße eine ziemliche Herausforderung bei der Küchenplanung dar. Das Badezimmer hat eine Badewanne, was ich nun definitiv wieder haben wollte (nach 16 Jahren nur Dusche).

Auch wenn ich gedanklich schon beim Einrichten war, habe ich mir dennoch die anderen Wohnungen angeschaut – immerhin hatte ich die Termine schon gemacht.

Vom Grundriss war die Bornheimer Wohnung auch nicht zu verachten, sie bot zum selben Preis sogar 5qm mehr und dort wäre der Traum eines Studios umsetzbar gewesen. Ich hätte zu Fuss auch keine fünf Minuten zur unteren Berger Straße gebraucht – ideale Lage also. Leider ein wenig zu „ideal“, denn die Rothschildallee entpuppte sich als eine Hauptverkehrsader und selbst bei geschlossenen Fenstern war der Verkehrslärm für mich noch gut wahrnehmbar. Damit war der Bonus des Balkons schon mal gestorben, denn was bringt mir ein Balkon, den ich ausschließlich zum „mal eine rauchen“ nutzen kann? Richtig, gar nichts!

Am nächsten Tag war dann die City-West dran. Für die Arbeit wäre das ein idealer Wohnort gewesen, da ich dann nur gut zehn Minuten Fussweg bis ins Büro gehabt hätte.

Ganz ehrlich – ich mag meinen Job und arbeite auch gerne. Ich habe auch kein Problem damit, auch mal am Wochenende in die Firma zu fahren oder mich abends noch mal von zu Hause aus einzuloggen. Aber im Normalfall will ich die Arbeit hinter mir lassen, wenn ich das Büro verlassen habe. Dazu gehört für mich aber auch, dass ich nicht permanent an der Arbeit vorbeilaufen will, wenn ich mal in die Stadt fahre. Und ich muss auch nicht unbedingt nur zwischen Bänkern und Versicherungsangestellten wohnen. Die Erkenntnis wurde mir vor und nach der Besichtigung noch einmal bewusst.

Die Wohnung selbst war bestimmt toll (leider fehlte bei der Besichtigung die Beleuchtung in den Räumen, aber ein zweiter Termin im Hellen wäre ja auch möglich gewesen). Der Grundriss war was besonderes und mit dem Flur hätte man einiges machen können. Hier hätte ich für denselben Preis sogar fast 10qm mehr bekommen und das Wohnzimmer wäre mindestens genauso geräumig gewesen (sogar ohne Verluste durch die Schrägen). Aber die Lage war nicht nur wegen der permanenten Erinnerung an die Arbeit ungünstig. Auch hier hier hörte man von der nahen Theodor-Heuss-Allee die Verkehrsgeräusche. Ich will nun mal nicht permanent die Fenster geschlossen halten müssen, um halbwegs meine Ruhe zu haben!

Am selben Abend war ich davor noch in ein paar noblen Wohnungen ebenfalls in der City West gewesen, das war auch mal eine nette Erfahrung, sich DINK-Wohnungen anzuschauen (DINK = Double Income – No Kids). Das waren 2- bzw. 3-Zimmerwohnungen mit ca. 80qm, die Küchenzeilen waren in den Wohnzimmern integriert, es gab Eichenparkett mit Fussbodenheizung, Multimedia-Anschlüsse in allen Zimmern, geflieste Abstellkammern für die Waschmaschine – die Preise gingen dann warm auch schon bei ca. 1.300 Euro los… Schick, nobel, aber definitiv nicht meine Welt!

Letztlich viel dann meine Entscheidung auf das Dachgeschoss in Preungesheim. Am letzten Wochenende war dann auch klar, dass der Vermieter mich auch als Mieter in der Wohnung haben wollte. So konnte ich diese Woche – einen Tag nach dem Vertrag mit BMW – auch meinen neuen Mietvertrag unterschreiben.

Somit ist nun eine weitere Weiche in meine neue Zukunft gestellt – nun geht es daran, diese Zukunft mit Leben zu füllen. Im Bezug auf die Wohnung heisst das dann: Neue Lebensabschnitt – neue Möbel! Ich werde große Teile aus Berlin entweder nicht mitnehmen oder als Stauraum in den Keller verbannen, nur das Arbeitszimmer wird es überleben: Schlafzimmer, Küche und Wohnzimmer werden neu gestaltet. Das wird mich die nächsten zwei Wochen noch ziemlich auf Trab halten, bis da die wichtigsten Bestellungen raus sind – die Details und das schmückende Beiwerk kommen dann nächstes Jahr nach und nach.

Vorgestern stand dann die Kündigung meiner alten Wohnung auf dem Programm – aber das ist vielleicht einen eigenen Blog-Artikel wert. Lasst Euch überraschen!

Es bleibt spannend, ich werde berichten.

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