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Sony Vaio VPCF11S1E – Lösung bei Soundproblemen unter Ubuntu

Seit dem Frühjahr 2010 bin ich Besitzer eines Sony Vaio-Laptops (VPCF11S1E) und betreibe auf ihm neben dem mitgelieferten Windows 7 parallel Linux, wobei ich mich für den Einsatz von Ubuntu entschieden habe, da ich es für am einsteigerfreundlichsten halte (ich habe keine Erfahrungen mit Linux gehabt und wollte nun endlich mal diese „Welt“ auch einmal kennenlernen).

Prinzipiell klappt das Zusammenspiel zwischen der Hardware und Linux auch ganz gut, dennoch gibt es gerade im Zusammenspiel zwischen Ubuntu und den Sony Vaio-Laptops eine Klippen, die umschifft werden müssen.

In diesem Artikel geht es nun um die Probleme mit dem Sound unter Ubuntu und deren Lösung.

Nach der Ubuntu-Installation bzw. nach jedem Update am Linux-Kernel bleiben beim Sony Vaio erst einmal die Lautsprecher stumm. Dies liegt am Zusammenspiel der ALSA-Komponenten mit dem Sony-Hardwaredesign.

ALSA steht hierbei für „Advanced Linux Sound Architecture“, hierbei handelt es sich um Kernel-Komponenten, die das original „Open Sound System“ (OSS) bei Ubuntu-Installationen ersetzen.

Um die Soundunterstützung von Ubuntu auf dem Sony Vaio zum Laufen zu bringen ist leider ein manuelles Kompilieren der aktuelles ALSA-Komponenten notwendig. Die Vorgehensweise dafür möchte ich nun im folgenden darstellen.

Um im ersten Schritt herauszufinden, welche Version aktuell auf dem System installiert ist, gibt man auf der Konsole folgenden Befehl ein:

cat /proc/asound/version
Advanced Linux Sound Architecture Driver Version 1.0.21.

Um beim Update- bzw. Installations-Prozess der Alsa-utils Probleme zu vermeiden, sollte deren Ausführung gestoppt werden. Dieses erfolgt mit dem folgenden Konsolen-Befehl:

sudo /sbin/alsa-utils stop

Durch den Befehl sudo erhält man unter Ubuntu für die Befehlsausführung in der Shell (Konsole) root-Rechte. Bei der ersten Verwendung wird man daher nach dem Abschicken des Befehls zur Passwort-Eingabe aufgefordert.

Im nächsten Schritt müssen – soweit nicht bereits geschehen – die notwendigen Tools installiert werden, um die Alsa-Komponenten mit dem aktuellen Kernel-Header zu kompilieren.

sudo apt-get -y install build-essential ncurses-dev gettext xmlto libasound2-dev
sudo apt-get -y install linux-headers-`uname -r`libncursesw5-dev

Danach wechselt man in seinen persönlichen Ordner und lädt die alsa-driver, alsa-lib und alsa-utils von den Seiten des Alsa-Projekts herunter. Im folgenden Beispiel sind die entsprechenden Befehle für die aktuelle Version 1.0.23 angegeben.

cd ~
rm -rf ~/alsa* ~/.pulse*
wget ftp://ftp.alsa-project.org/pub/driver/alsa-driver-1.0.23.tar.bz2
wget ftp://ftp.alsa-project.org/pub/lib/alsa-lib-1.0.23.tar.bz2
wget ftp://ftp.alsa-project.org/pub/utils/alsa-utils-1.0.23.tar.bz2

Nach dem die Downloads vom FTP-Server abgeschlossen sind, legt man einen neuen Ordner für das Kompilieren und das Installieren der drei Files an und verschiebt die gerade heruntergeladenen tar-Archive in diesen neuen Ordner.

sudo rm -rf /usr/src/alsa
sudo mkdir -p /usr/src/alsa
cd /usr/src/alsa
sudo cp ~/alsa* .

Im nächsten Schritt müssen die drei tar-Archive entpackt werden.

sudo tar xjf alsa-driver*
sudo tar xjf alsa-lib*
sudo tar xjf alsa-utils*

Als ersten wird der Alsa-Treiber kompiliert und installiert.

cd alsa-driver*
sudo ./configure
sudo make
sudo make install

Dann die Alsa-Libary.

cd ../alsa-lib*
sudo ./configure
sudo make
sudo make install

Und schließlich sind auch noch die Alsa-Utilities dran.

cd ../alsa-utils*
sudo ./configure
sudo make
sudo make install

Danach können die drei tar-Archive im persönlichen Ordner gelöscht werden, da sie nicht mehr benötigt werden (alternativ kann man sie natürlich auch erst einmal aufheben, falls man nach einem Kernel-Update die Alsa-Komponenten erneut kompilieren und installieren muss).

rm -f ~/alsa-driver*
rm -f ~/alsa-lib*
rm -f ~/alsa-utils*

Wenn man nun den Rechner und Ubuntu neu startet, sollte die Alsa-Version 1.0.23. sein und man sollte schon beim Laden des Anmeldebildschirms die ersten Klänge aus den Lautsprechern hören. Zum Verifizieren kann man das auch an der Konsole abfragen:

cat /proc/asound/version
Advanced Linux Sound Architecture Driver Version 1.0.23.
Compiled on September 23 2010 for kernel 2.6.32-24-generic (SMP).

Nach dem man nun sicher ist, dass alles korrekt konfiguriert ist, kann man die Alsa-Konfiguration über folgenden Befehl aufrufen.

sudo alsaconf

Dieser Artikel basiert auf dem Blog von Stéphane Gaudreault aus Frankreich. Seine englischsprachige Anleitung hat mir schon desöfteren gute Dienste erwiesen, weshalb ich sie heute einfach mal ins Deutsche übersetzen wollte. Zum original Artikel.

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