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Die neue Mobilität – Tag 74, eine allerste Zwischenbilanz

Als 2010 feststand, dass ich mich beruflich verändern und die angestammte Heimat verlassen musste, stand für mich auch der Entschluß fest, dass ich mir diesen Schritt selbst mit deutlich erhöhter Mobilität versüssen würde.

Im Sommer 1999 hatte ich in Berlin mein letztes Auto (damals ein 13 Jahre altes Polo Coupé mit 75 PS) abgeschafft – damals war ich noch Student und rund um die Uni gab es in Berlin-Mitte Parkraumbewirtschaftung (die Stunde zu 2 DM!) und zur Arbeit konnte ich innerhalb einer Viertelstunde laufen. Da machten die laufenden Kosten, die so ein Auto verursachte, auch ohne gefahren zu werden, einfach keinen Sinn.

Auch nach dem Studium hatte ich auf eine erneute Anschaffung eines fahrenbaren Untersatzes verzichtet. Die Arbeit war gut mit den Öffentlichen zu erreichen und am Wochenende konnte man so wenigstens was trinken und dann ein Taxi nehmen und war dabei immer noch günstiger, als wenn ein ungenutzter Wagen vor der Tür steht.

Als nun der berufliche Wechsel feststand und ich mit der Wohnungssuche in Frankfurt beschäftigt war, galt es auch gleichzeitig, sich um ein eigenes Gefährt zu kümmern – schließlich liegt Frankfurt herrlich zentral und hat auch ein ziemlich nettes Umland, dass es zu erkunden gilt.

Durch die lange Zeit ohne eigenes Auto (bei der Versicherung wäre ich wieder wie ein Fahranfänger eingestuft worden), die voraussichtlichen vielen Kilometer (schon wegen der Fahrten nach Berlin) und die Erfordernis nach einem zuverlässigen Gefährt ließen die Firmenwagen-Regelung meines Arbeitgebers sehr interessant erscheinen.

Klar, es hat niemand was zu verschenken und billig ist diese Variante auch nicht gerade, aber irgendwann ist auch mal die Zeit gekommen, wo man einfach mal leben und sich was gönnen sollte!

Nachdem die Jungs aus Ingolstadt leider von den Leasing-Konditionen meinen Rahmen gesprengt hatten, blieben noch die Bayern und die Jungs mit dem Stern auf dem Kühler als rechnerisch interessanteste Alternativen im Rennen. Nichts gegen die Schwaben, aber irgendwie fühlte ich mich dafür noch zu jung und da ich als Junge schon immer von einem BMW geträumt hatte und der „Touring“ für meinen Geschmack zu den schönsten Kombis auf dem Markt gehört, war die Entscheidungs dann eindeutig – ein 3er sollte es werden.

Letztendlich siegte dann wirklich die Einstellung „Zeit sich was zu gönnen“ und der Traum von einem 6-Zylinder-Diesel nahm konkrete Formen an. Am Ende kam ein BMW 325D Touring bei der Entscheidungsfindung raus, der dann auch im November bestellt wurde.

In der zweiten Februar-Hälfte kam dann der ersehnte Anruf, dass ich den Wagen in Empfang nehmen könnte. Dies tat ich dann am 2. März 2011 (für 10 Tage im Februar, die noch mit viel Arbeit in der Wohnung gefüllt waren, wollte ich dann doch nicht eine komplette Monatsbelastung zahlen), also genau vor 74 Tagen.

Ja, auch mit 40 kann man(n) noch aufgeregt sein, wie ein kleiner Junge! Aber ich denke, dass kann zumindest jeder Mann nachvollziehen, der seinen ersten Neuwagen übergeben bekommt. Die BMW-Niederlassung Frankfurt macht das auch in einem netten Umfeld. Erst der Papierkram bei einem Latte Macchiato und dann in den separaten kleinen „Showroom“, wo dann der neue Weggefährte auf einen wartet – hochglanzpoliert. Der BMW-Slogan, der auch in silbernen Buchstaben an der Wand stand, „Freude am Fahren“ sollte sich in den letzten 74 Tagen dann auch bewahrheiten.

Seit jenem 02. März bin ich eigentlich an den Wochenenden nur noch auf Achse, wenn mich nicht gerade liebe Freundinnen in Frankfurt besuchen kommen. In den 10,5 Wochen standen vier Besuche in Berlin, einer in Hamburg, drei in Neuss in Verbindung mit zwei Mal Mönchengladbach, eine Tour durch den Taunus mit nächtlichem Halle-Besuch und eine Erkundung des Odenwalds auf dem Programm und dabei hatte ich in der Zeit an drei Wochenenden sogar noch Besuch hier.

Die ersten Eindrücke

Mein ursprüngliches Gedankenspiel war, dass ein Auto, dass auf eine Höchstgeschwindigkeit von 242 km/h ausgelegt ist, sich dann im Bereich 180-200 sehr entspannt fahren lässt. Außerdem ging ich davon aus, dass die Entscheidung zu einem 6-Zylinder mit der entsprechenden Laufruhe, mir ein entspanntes und angenehmes Reisen ermöglichen würde. Das Automatik-Getriebe sollte mich vor allem im Frankfurt Alltagsstau dann auch noch relaxter fahren lassen.

Das Gedankenspiel ging voll auf! Der BMW-Slogan „Freude am Fahren“ ist absolut zutreffend bei diesem Wagen. Im normalen Getriebemodus merkt man bis 180 km/h kaum einen ansteigenden Geräuschpegel. Die 204 PS sorgen für gehörigen Vortrieb auf der Hinterachse. In der Stadt und den obligatorischen Staus auf der Autobahn vor Kassel mag ich mittlerweile die Automatik nicht mehr missen – auch wenn schalten schon sportlicher ist.

Während der Wagen im normalen Getriebemodus gesittet auf Touren kommt, wird er dann im Sportmodus doch schon deutlich spritziger. Der Motorsound in den höheren Drehzahlbereichen wird kerniger, wobei er für meine Ohren sehr melodisch brubbelnd seine Arbeit verrichtet, während er seine Kraft auf die Räder bringt und auch noch jenseits der 160 eine nette Beschleunigung an den Tag legt.

Gerade die oft freie Strecke auf der A38 nach Kassel in Richtung Halle entwickelt sich immer mehr zu meiner Lieblingsstrecke. Sie ist zwar nur 2-spurig, aber oft so frei, dass die durchschnittliche Reisegeschwindig dann schon so um die 200 ist und man zwischendrin auch mal den Wagen richtig ausfahren kann. Ab 230 wird er dann aber doch ein wenig ruppiger, was aber dem Fahrspass nicht abträglich ist!

Statistik der ersten 72 Tage

Nachdem ich heute meine Mutter aus Berlin mit nach Frankfurt genommen habe, sind nun bereits die ersten 10.000 km voll. Da kann man schon mal zurückblicken und ein wenig Statistik betreiben – als Business Analyst ist man ja eh Excel-geschädigt! 😉

Wenn ich mir die Aufteilung der Kilometer auf die Wochentage anschaue, weiss ich, warum ich an den Wochenenden im Haushalt nicht wirklich was schaffe…

Wochentag Gesamt-KM Anteil
Montag 564 5,37%
Dienstag 172 1,64%
Mittwoch 256 2,44%
Donnerstag 414 3,94%
Freitag 2.963 28,19%
Samstag 1.281 12,19%
Sonntag 4.861 46,25%
Jahr Monat Kilometer Liter Diesel-
kosten
Kilometer kum.
2011 März 4.769 312,43 450,67 4.769
2011 April 3.259 278,30 395,36 8.028
2011 Mai 2.483 222,39 311,70 10.511

In der zweiten Tabelle ist der Mai nur bis zum 15.05. (= heute) enthalten. Ich kann froh sein, dass in der Firmenwagen-Konstruktion der Diesel für 50.000km pro Jahr enthalten ist.

Ein erstes Fazit

Sicherlich kann man sagen, dass die intensive Nutzung der neuen Mobilität auch auf den Reiz des Neuen zurückzuführen ist. Für mich ist die neu gewonnene Mobilität einfach ein Teil meines persönlichen Neuanfangs hier in Frankfurt. Denn zu meinem immer noch andauernden Umbau meines Lebens gehört auch vermehrt der Schritt raus in die Welt – also weg vom PC, dem Sofa und den eigenen vier Wänden.

Es ist einfach herrlich, nun die Kameraausrüstung in den Kofferraum legen zu können und dann einfach den Taunus oder Odenwald entdecken zu fahren, wenn nicht ein netter Photoausflug mit Doro oder ein Besuch bei Freunden ansteht. Dieses Jahr wird auf jeden Fall noch die Umgebung von Halle mit Su unsicher gemacht, das WGT und Wacken mit Anne angefahren und auch Chris in Hamburg und Thomas/Anja in Brühl stehen auf dem Programm. Semmerl bei Nürnberg habe ich ebenfalls nicht vergessen.

Auch wenn die Entscheidung an jedem 15. ein wenig wehtut – ich bereue nichts und würde es wieder so machen!

Was will man eigentlich mehr?

4 Antworten auf „Die neue Mobilität – Tag 74, eine allerste Zwischenbilanz“

Um nur einen kurzen Kommentar für heute zu hinterlassen…

„Was will man eigentlich mehr?“

Noch mehr Wochenenden für noch mehr Unternehmungen, schöne Besuche, Erkundungsfahrten und Entdeckungsreisen? Ich freu mich jedenfalls für dich und darauf, an einigen teilhaben zu dürfen 😉

Du hast vollkommen recht, was will man eigentlich mehr?

Ich gehe einfach mal ganz stark davon aus, dass Du noch so einige „Kaffee-Stops“ dieses Jahr erleben wirst. 🙂 Es ist immer schön, wenn die Reise nach Berlin eine Unterbrechung bei Dir erfährt!

Im Sommer komm ich auch gerne für mehr als nur ein paar Stunden und dann machen wir mal ein Wochenende Halle und Umgebung unsicher – auch da gibt es ja einiges anzusehen. 🙂

Stimmt schon, auf die Dauer wäre mir das von der Konzentration zu anstrengend, aber wenn mal kein Verkehr herrscht, macht es spaß, den Wagen auch mal ein wenig schneller zu bewegen. 🙂

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